Etwa 23 Kilometer nördlich von Helgoland ist in den 2010er Jahren ein riesiger Offshore-Windpark aus gut 80 Windrädern entstanden. Seit ewigen Zeiten befand sich genau in diesem Gebiet einer der wichtigsten Hummer-Gründe der Hummerfischer von Helgoland.
Offshore-Windpark vor Helgoland
Besucher von Deutschlands einziger Hochseeinsel, in der Nordsee gelegen, können in den Sommermonaten mit etwas Glück eine der seltenen Rundfahrten zum Offshore-Windpark des aus Hamburg und Cuxhaven eingetroffenen Katamaran buchen. Helgoland selbst hat nichts von der Stromerzeugung im einstigen Hummerfanggebiet. Es bezieht seinen Strom über ein 50 Kilometer langes Stromkabel vom Festland.
„Die Projektierung des Seekabels begann 2007; die Verlegung war für das Frühjahr 2009 geplant, musste aber aufgrund schlechten Wetters viermal verschoben werden. Am 6. Juni 2009 begann schließlich der Kabelleger NOSTAG von St. Peter-Ording aus mit der Arbeit, nach 12 (geplant 21) Tagen erreichte er Helgoland. Das Kabel wurde etwa 1,5 Meter tief in den sandigen Meeresboden eingespült. Seit September 2009 ist Helgoland nach Fertigstellung aller Anschlüsse als letzte deutsche Gemeinde an das europäische Verbundsystem angeschlossen.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Helgolandkabel)
Deutschland
Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland
Der Offshore-Windpark von Helgoland galt nach Fertigstellung als großer technischer und letztlich wirtschaftlicher Erfolg. 230’000 Haushalte werden nach Angaben der Betreiber mit Strom versorgt. Man muss ergänzen: wenn nicht zu viel oder zu wenig Wind weht. Im ersteren Fall müssen die Räder aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden, im letzteren Fall kann die für die Stromversorgung erforderliche Grundlast nicht sichergestellt werden. Bemerkenswert: Die Info-Webseite von Helgoland erwähnt ein „20-bis 25-jähriges Betriebsleben“ der rotierenden Kunststoffe. Mit anderen Worten, so in 20 Jahren kann mit einem gigantischen Sondermüllproblem mitten im Ex-Hummerfanggebiet gerechnet werden. Na dann.